Bei diesem Bandnamen erwartet man Punkrock, doch die vier LÄRMenden Mannen aus Norddeutschland möchten nicht in eine Schublade gesteckt werden, sondern haben es sich vielmehr zur Aufgabe gemacht, jeden Verstärker zum Glühen zu bringen. Bei “Lärmatron” wird auf deutsche Sprache gesetzt und als Stilgebräu kommt nahezu zu gleichen Teilen Hardrock, Heavy Metal, sowie einer guten Portion Rotz- und Punkrock zum Zuge. “Lärmatron” geben Gas und nach vier Jahren und ein paar Besetzungswechseln nach der EP “Ab durch die Mitte”, kommt jetzt 2014 das erste Album raus. Eine starke Scheibe, auf welcher die Jungs aus Oldenburg die Gitarren rauchen lassen und so richtig losbrettern.

Die Ich-Show - Lärmatron

Die Norddeutschen machen ihrem Namen alle Ehre. Wenn das Wort “Lärm” in der Regel eher negativ behaftet ist, so bezieht es sich in diesem Fall jedoch vielmehr auf ungezügelte Power und Rock bis zum Abwinken. Fette Gitarren und der kraftvolle Gesang von Pat machen so richtig Dampf und kommt schön erfrischend daher. “Lärmatron” haben zwar nicht das Rad neu erfunden, aber das muss ja auch nicht unbedingt immer krampfhaft gesucht werden. Die Jungs haben sich Ende 2007 im niedersächsischen Oldenburg zusammen gefunden und bereits zwei Jahre später veröffentlichte das Quartett seine erste EP “Ab durch die Mitte”. Nun liegt mit “Die Ich-Show” ein neuer Silberling der Truppe vor. Musikalisch absolut gut eingespielt, harte Beats und gekonnte Gitarrenriffs dominieren das Gesamtbild, ohne dabei den Gesang unterzubuttern. Ungewöhnlich für diese Art der Musik sind die klaren und deutlichen Vocals, kein Grunzen oder Geschrei, beinahe schon etwas zu nett, aber eben nur beinahe. Um so länger die CD läuft, um so mehr findet man sich in den Stil der vier Jungs ein.

Die Ich-Show - Lärmatron

Das Hardrock und Metal mit deutschsprachigen Texten funktionieren kann, haben im Laufe der Zeit schon einige Bands bewiesen, trotzdem kann es eine Weile dauern, bis man sich an “Die Ich-Show” gewöhnt hat und anfangen kann, die Scheibe zu geniessen. Der Energielevel ist durchwegs hoch und die handwerkliche Kompetenz an den Instrumenten gegeben. “Lärmatron” werden vor allem live für Vergnügen zu sorgen im Stande sein und auch auf Tonkonserve verfehlt diese Scheibe ihre Wirkung nicht, im Gegenteil. Der Titel “Die Ich-Show” wurde gewählt, weil er für einen Standpunkt gegen die Nachteile einer digitalen und für die Vorteile der analogen Welt steht. Der gleichnamige Song setzt sich mit dem Thema von der tagtäglichen “Show” auseinander, die uns in sozialen Netzwerken entgegen springt. Eine Show, bei der es viele Verlierer gibt, die es zuvor nicht gegeben hat. Es ist aber auch eine Show derer, die es bereits vorher waren und denen es in letzter Konsequenz trotz aller Fassade für sich selbst nicht gelingen wird, plötzlich Gewinner zu sein. Das Gegenteil ist der Fall: sie verlieren sich in einer virtuellen Welt in der sie wichtig sind, in der sie beliebt sind und verpassen es dabei wirklich im Leben anzukommen. Beim Schreiben dieses Songs hatte Pat eine ganz bestimmte Person vor Augen – also eine echte Person, die es in der Tat (im Song stark überzeichnet) im wirklichen Leben gibt.

Lärmatron

“Die Ich-Show” ist also weder egozentrisch, narzisstisch oder gar selbstdarstellerisch, sondern hat einen ganz anderen Hintergrund. Auch sonst findet der “Lärmatron”-Sänger im Alltag Inspiration für seine Lyrics: “Die Songs sind immer wieder in Anlehnung an persönliche Erfahrungen, Eindrücke und Gefühle gekoppelt und werden vermischt mit Träumen, Wunschdenken, Vorstellungskraft und Phantasie. Gepaart mit eingängigen Melodien und kraftvollen Klängen werden sie zu dem Stoff, aus dem Rockmusik gemacht wird.” Nein, Pause machen oder mal Durchatmen ist nicht unbedingt die Sache von “Lärmatron”. Da geht es kompromisslos geradeaus nach vorne und mit Vollgas direkt aufs Trommelfell! “Puls” ist ein Song, indem es um den berühmten “falling guy” Richard Drew geht, der sich im brennenden World Trade Center für den Freitod entschieden hat. Es ist ein Song, der auf dem Mist des Gitarristen Andie Gitarre gewachsen ist und zu dem Pat den passenden Text nach Andie’s Vorstellungen verfasst hat. “Haar im Mund” ist eine relativ düstere Ballade, die auf einer wahren Begebenheit basiert. Auch den Wechsel zwischen ruhigen Passagen und den verzerrten Gitarren schaffen “Lärmatron” nahtlos.

Mit “Die Ich-Show” haben Lärmatron eine starke Scheibe abgeliefert. In wie weit sich die Truppe damit von anderen, vergleichbaren Bands absetzen können, vermag ich nicht zu deuten, aber die knappe Stunde Musik macht richtig Spass. Das aus dem Raum Oldenburg stammende Quartett lässt es so richtig rockend krachen und es ist praktisch jeder Song hörenswert! Unterm Strich aber eher eine Scheibe für Freunde des punkigen Rockmetals als für eingefleischte Metaller. Das Cover des Albums ist äusserst Gelungen und im Booklet gibt es obendrauf noch alle Texte. Antesten sollte für jeden Freund des härteren Deutschrock Pflicht sein und falls euch blosse Worte nicht überzeugen, habt ihr hier die Möglichkeit in das Album reinzuhören.

Tracklist:

  1. Pole Position
  2. Hollywood
  3. Krawattenarmee
  4. Die letzte Flasche
  5. Dieser Moment
  6. Weg von hier
  7. Die Ich-Show
  8. Wunderbare Jahre
  9. Puls
  10. Bube, Dame, König
  11. Haar im Mund
  12. Für immer jung

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